Raumplanung im Studiobau: So nutzt du den Platz optimal
- David Kühn
- 20. März
- 3 Min. Lesezeit

Die Planung eines Videostudios ist weit mehr als die Auswahl der richtigen Technik oder Kulisse – die Raumplanung spielt eine entscheidende Rolle für die Funktionalität und Effizienz deines Studios. Denn ein schlecht durchdachter Raum kann die Produktion erschweren, technische Einschränkungen mit sich bringen oder sogar verhindern, dass dein Studio langfristig mit deinen Anforderungen mitwachsen kann.
In diesem Artikel erfährst du, worauf es bei der Raumplanung im Studiobau ankommt, welche häufigen Fehler du vermeiden solltest und wie du deinen Platz optimal nutzt.
Warum ist die Raumplanung so wichtig?
Ein Studio muss nicht nur optisch überzeugen, sondern auch praktisch funktionieren.
Jedes Element – von der Technik bis zur Möbelanordnung – beeinflusst den Produktionsablauf.
Eine durchdachte Raumplanung sorgt dafür, dass:
Genügend Platz für Kameras, Licht und Ton vorhanden ist.
Bewegungsfreiheit für das Produktionsteam gewährleistet wird.
Die Akustik optimiert und Störgeräusche vermieden werden.
Das Studio flexibel bleibt und sich an neue Anforderungen anpassen kann.
Wer hier unüberlegt plant, riskiert teure Nachrüstungen oder muss sich später mit improvisierten Lösungen zufriedengeben.
Wie viel Platz braucht dein Studio wirklich?
Die benötigte Studiofläche hängt stark von den Formaten ab, die du produzieren möchtest:
Talking-Head-Videos oder Einzelinterviews benötigen oft nicht mehr als 10-15 m².
Video-Podcasts mit mehreren Personen sollten mindestens 20-30 m² haben.
Große Talkrunden oder hybride Formate benötigen 30+ m², je nach benötigter Technik.
Doch die reine Raumgröße ist nur ein Faktor – entscheidend ist, wie der Platz genutzt wird.
Elemente, die in der Raumplanung berücksichtigt werden müssen
damit dein Studio effizient arbeitet, müssen verschiedene Zonen eingeplant werden:
1. Regie & Technik-Standby-Bereich
Falls möglich, sollte es einen separaten Raum für die Regie und Standby-Technik geben. Dies sorgt für:
Ruhe im Studio, da Bedienpersonal und Technik vom Set getrennt sind.
Bessere Kontrolle über Live-Aufnahmen und Regieanweisungen.
Falls ein separater Raum nicht möglich ist, kann eine mobile Regie auf Rollen integriert werden, die flexibel positioniert werden kann:

2. Kamerapositionen & Bewegungsfreiheit
Ein häufiger Fehler in der Planung: Zu wenig Platz für Kameras. Jede Kamera benötigt:
Genügend Abstand zum Motiv für die richtige Perspektive.
Flexibilität für verschiedene Kamerawinkel.
Daher solltest du bereits in der Planungsphase mögliche Perspektiven durchspielen und testen.
3. Beleuchtung & Stative
Viele Studios unterschätzen, wie viel Platz Lichtaufbauten benötigen.
Deckenmontierte Lichtsysteme sparen Platz, sind aber nicht in jeder Location möglich.
Stative für Licht und Ton müssen so positioniert werden, dass sie nicht im Weg stehen.
Plane ausreichend Stellfläche für mobile Lichtquellen und Overhead-Lösungen ein.
4. Möblierung & Dekoration
Ob Podcast-Studio oder flexibles Content-Studio – Möbel und Dekoelemente sollten flexibel sein:
Verschiebbare Hintergründe ermöglichen verschiedene Setups.
Modulare Möbel lassen sich an neue Formate anpassen.
Freie Laufwege für Kamerapersonal und Gäste sorgen für angenehmes Arbeiten.
Wie kann man Raumplanung visualisieren?
Der beste Weg, um Fehler zu vermeiden, ist eine detaillierte 3D-Visualisierung. Mit einem 3D-Modell des Studios kannst du:
Alle Szenarien durchspielen und Engstellen erkennen.
Kamerapositionen und Lichtsetups simulieren.
Testen, ob deine Ideen auch in der Praxis funktionieren.
Mit dieser Methode siehst du frühzeitig, wo Optimierungsbedarf besteht – bevor du in teure Technik oder Umbauten investierst.
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Mit der richtigen Planung kann ein Raum auch multifunktional genutzt werden – als Studio, Konferenzraum oder Meetingbereich. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Projekt für einen Verein:
Die Regie wurde in einen angrenzenden Büroraum integriert, dieser kann weiterhin auch flexibel genutzt werden kann. Im Studio lässt sich der mobile Tresen einfach zur Seite schieben. Hintergrund-Rollos fahren nach Bedarf hoch, sodass sich das Studio optisch in einen neutralen Raum verwandelt. Die Technik verschwindet hinter der Kulissenwand, um eine aufgeräumte Optik zu gewährleisten.
So wird aus einem voll ausgestatteten Videostudio in wenigen Handgriffen ein Konferenzraum.
Die Möglichkeiten für eine smarte Raumplanung sind vielseitig – entscheidend ist eine durchdachte Konzeption, die sowohl die aktuellen als auch die zukünftigen Anforderungen berücksichtigt.

Fazit: Gute Planung spart Geld und Zeit
Ein Studio funktioniert nur dann perfekt, wenn Raum, Licht, Akustik und Technik aufeinander abgestimmt sind.
Wer hier im Vorfeld richtig plant, spart sich später Ärger und teure Nachrüstungen.
Daher solltest du vor dem Studiobau genau überlegen:
Wie viel Platz brauchst du wirklich?
Welche Anforderungen stellt deine Produktion?
Welche technischen und kreativen Lösungen sind sinnvoll?
Und vor allem: Visualisiere dein Studio vor dem Bau! Denn eine durchdachte Raumplanung sorgt dafür, dass dein Studio nicht nur heute perfekt funktioniert, sondern auch in Zukunft flexibel bleibt.